Projekt ‚Garagenbau‘

Garagenbau

Ran ans Werk. Endlich kommt das Holz und wir können mit dem Bau der Seitenwände beginnen. Das geht, wenn man den Dreh raus hat, recht zügig.
3 Tage und das Material ist verbaut und die Wände stehen. Zeitnah kommen dann auch die Dachbinder. Ab jetzt wird es spannend. Unser Nachbar meint, wir sollten uns einen Kran ausleihen, der die Dachbinder auf die Wände hebt. Wir haben es auch in Erwägung gezogen aber ein Kran zu besorgen ist spontan nicht
möglich. Dachbinder sind ja nicht schwer, aber lang und wackelig. Wir überlegten uns eine Methode, wie man die Dachbinder zu zweit auf die Wände bekommen könnte. Wir hängten sie quasie mit Kopf nach unten auf die Außenwände und haben sie dann mit einer langen Dachlatte nach oben gedrückt.
Dann rauf auf die Leiter und festhalten, während Alex sie festschraubt. Nach 5 Dachbindern wollten wir diese mit einer Verstrebung sichern. Während wir also mit Brettern und Schrauber bewaffnet die Leiter hinaufkletterten, kippte doch nicht der letzte Binder auf seinen Nachbarn, und dieser …. Naja. Domino-Prinzip. Was ein Theater. Nachdem ungefähr die Hälfte fertig war, kam die nächste Überlegung. Denn um die schwingenden Dachbinder aufzustellen, benötigt man ja auch Raum, der immer kleiner wurde mit jedem Meter stehenden Dachbinders. Also musste ein neuer Plan her. Alle verbliebenen Binder mussten nun auf einmal auf das Dach. Ein ganz schönes Unterfangen, das schnelle Reaktion und Ducken erfordert, wenn so ein Teil außer Kontrolle gerät. Aber es ist alles gut gegangen und wir konnten zügig mit dem Verkleiden der Wände und des Daches mit OSB – Platten beginnen.
Nebenbei haben wir noch die Fenster, Tür und Tor eingebaut. Anschließend alles mit Dampfsperre verkleidet und weiter mit dem Siding. Das ist keine schwere Arbeit, nur mühsam. Man muss viel messen und genau schneiden. Wenn man auf die richtige Anschlußseite achtet, hat man auch ein passendes Gesamtbild.
Den Wunsch Blech auf das Dach zu legen, haben wir nach Preiskontrolle schnell über den Haufen geworfen und uns dann doch für Bitumen-Schindeln entschieden. Nach kurzer Nachbarschaftseinweisung in Handhabe und Verlegehinweisen konnte es losgehen. Alle Schindeln also rauf auf das Dach. Puh, sind die schwer. Ein ganzes Paket hochzuhiefen ist nicht möglich. Alle Pakete öffnen und in kleineren Stapeln hinauf. Dann geht es. Das Werk ist vollbracht. Wände und Dach fertig. Wir isolieren drinnen noch die Wände und bauen eine Werkbank und Regale.
Nochmals erwarten wir aber den Bagger und noch mehr Sandstein. Die Auffahrt war noch nicht perfekt und an einigen Stellen stand und lief zu viel Wasser den Hang runter. Wir bekommen einen Graben an der Grundstücksgrenze. Nun fließt es an der Garage vorbei.
Damit es hübsch wird, hat Alex gleich mal seine Pflasterfähigkeiten bewiesen und aus Sandsteinplattten eine befestigte Seitenfront erstellt. Sehr schön. Kann er.
5 Wochen haben wir zusammen benötigt die Garage aufzubauen. Beachtlich finde ich gar nicht mal so, die notwendigen Fähigkeiten, denn man kann immer mal jemanden fragen und wenn man keine zwei linken Daumen hat, dann passt das schon irgendwie. Erstaunlich finde ich, das Alex und ich zusammen, ohne Zwischenfälle gearbeitet haben und uns nicht böse geworden sind. Das ist unter Eheleuten nicht zwingend gegeben. Es gab sicherlich einige Momente, in denen mich Alex verwünscht (verflucht) hat, weil
ich eher die weiblichen Gedanken, Ideen und Fähigkeiten besitze und seinen nicht folgen konnte. Ich bin mir nicht sicher ob er aber nur in Eigeninteresse gehandelt hat, denn wenn ich genau überlege, brauchte er mich ja auch als helfende Hand auf dem Bau. Wir hatten eine Menge Spaß, Gespräche, Diskussionen mit und ohne Erfolg verbunden.
Auf jeden Fall haben wir das „Projekt Garage“ gemeinsam gemeistert und sind auch ein bißchen Stolz.