Am Morgen beobachteten wir ausgiebig ein Murmeltier. Das niedliche Kerlchen ließ sich keineswegs von uns stören. Er putzte sich und schaute und ging ein paar Schritte und putzte sich und schaute und fraß etwas Gras. Drollig. Da fällt einem gleich ein ‚und täglich grüßt das Murmeltier‘. Aber keine Zeit. Einpacken und zum nächsten Ort. Ein Kaffee kaufen und dann ab Richtung Peggys Cove. Auf dem Weg dorthin kommt man an einer der Gedenkstätten des Flugzeugabsturzes des Swissair-Flug 11 vorbei. Ist schon bedrückend dort zu stehen.
Peggy’s Cove ist ein Fischerort mit einem Leuchtturm. Dieser ist eines der am meisten fotografierten Gebäude der atlantischen Seite Kanadas und einer der am meisten wahrgenommenen Leuchttürme der Welt. Aber der Hammer ist die Küste selbst. Riesige Elefantenfelsen brechen die Wellen. Man kann es gar nicht beschreiben. Es ist beeindruckend was die Natur so alles schaffen kann. Uns hat es dort sehr gut gefallen. Vor allem Alex. Er mag ja lieber Steine und nicht so den Sandstrand. Steine sind OK.
Wir fuhren weiter nach Osten. Halifax ist unser Ziel. Im alten Hafen ‚Halifax Harbourwalk‘ finden wir direkt eine Parkplatz. Dort findet man Imbiss-Stände, Geschäfte und Hafenkneipen. Es gibt das Maritime Museum of the Atlantic. (Kanadas Seefahrtgeschichte und Marine, sowie Objekte der Titanic sind dort zu finden)
Unser Weg führt uns zur Zitadelle. Dabei kommen wir an der Residenz des Lieutenant Governor of Nova Scotia. Manchmal dient es auch der englischen Königsfamilie als Wohnsitz.
Gegenüber ist ein Friedhof. Er erinnert an den Krimkrieg 1853 bis 1856. Viele sehr alte Grabsteine sind dort zu sehen. Bedrückend.
Nun geht es aber zur Zitadelle. Buckel hoch – Affenhitze. Wir waren kurz vor 12 Uhr dort. Wir hatten daher die Gelegenheit die Noon Gun zu hören. Die Kanone wird täglich zur Mittagszeit abgefeuert, aus Tradition vom Jahr 1856. Nur nicht an Weihnachten.
Da unser Parkschein nun bald ablief, machten wir uns auf den Weg zurück zum Hafen. Holten das Auto und hatten nun noch einen Einkauf bei Ikea auf dem Zettel. Eigentlich möchte man das gar nicht erzählen. Ich freute mich, das Marion uns gebeten hatte Ihr etwas mitzubringen, völlig selbstlos willigte ich natürlich ein. Der Ikea ist ziemlich neu in Halifax. Bisher war der nächste in Montreal, keine Ahnung ca. 800 km entfernt. Selbstredend blieben die Männer draußen. Also nicht ganz. Toilette und Hot-Dog ging dann doch. Oliva und Ich sind also in den tiefen des Ikea’s verschwunden.
Zum Abschluss auch noch ein Hot-Dog. Hatten noch gar nichts gegessen. Leider sind die Hotdogs nicht so gut. Es gibt noch nicht mal Gurken oder Zwiebeln. Nur Relish aus der Tüte. Wir hatten nun noch reichlich Zeit um Olivia und Jochen zum Flughafen zu bringen. Eigentlich hätten sie erst um 19 Uhr da sein müssen. Wir kauften noch etwas zu Essen und Trinken und fuhren dann aber doch zum Flughafen. An der schattigen Smoking-Area setzten wir die beiden ab. Sie versicherten uns, sie hätten alles was sie brauchen und zum Lesen wäre auch genug da. Da wir noch gut 2,5 bis 3 Stunden Autofahrt vor uns hatten, waren wir darüber nicht traurig. Wir verabschiedeten uns und ich muss sagen, dass war schon ein komisches Gefühl. Wir sind zum ersten Mal nicht in die Tiefgarage um unseren Mietwagen abzugeben, sondern zum Abflugterminal gefahren und wir sagen Tschüss und guten Flug und fahren einfach nach Turtle-Rock. Seltsam aber absolut erfreulich. Gegen 19.30 Uhr waren wir dann zu Hause.
Eine bittere Nachricht für Jochen und Olivia. Der Flug hat schon wieder Verspätung. 2 Stunden. Der Anschlussflug von Frankfurt nach Hamburg nicht mehr erreichbar und die nächsten Flüge keine Plätze frei. Mit 6 Stunden Verspätung in der Gesamtreisezeit kamen sie dann irgendwann in Deutschland an.