Nachdem wir die letzte Woche mit Bäume fällen und Brennen verbracht haben, waren wir am Freitag noch in Moncton um nun doch eine Dusche zu kaufen. Etwas Grillgut und Getränke für unsere kleine Fete am Samstag. Wir haben unsere Nachbarn auf eine Bratwurst eingeladen. Gern getrunken wird hier offensichtlich Wodka mit Saft und natürlich Bier. Zum Glück hat alles gereicht und es war ein netter Abend.
Sontag wollten wir ursprünglich arbeiten gehen. Bis ein neuer Plan aufkam. Da wir am Montag ursprünglich nach St. John wollten, weil der Fiat nicht mehr den Kofferraum aufmacht (nächste Fiat Werkstatt), haben wir beschlossen schon am Sonntag zu fahren, uns ein Hotel suchen und einen Bummel durch die Pubs von St. John machen. Dem geschah dann auch so. Auf der Hinfahrt haben wir ein ‚Pferdchen‘ gemacht. Ich kannte den Ausdruck nicht und Marion hat sich halb tot gelacht. Weil das heißt Fährtchen! Das heißt, man fährt nicht den Weg über die Autobahn sondern Landstraße. Das mit 4 Leuten im kleinen Fiat ist echt lustig.
Fähren im Inland von Canada sind meistens kostenlos. Selbst im Winter wird die Spur im See von Eis freigehalten.
In St. John waren wir bei den Reversing Falls. Das sind Stromschnellen im Mündungsbereich des Saint John Rivers in die Bay of Fundy. Sie befinden sich bei Saint John in der Provinz New Brunswick. Durch den in dieser Bucht außergewöhnlich großen Tidenhub kehrt sich die Fließrichtung des Saint John River im Mündungsbereich abhängig von den Gezeiten um. Eine felsige Schwelle im Flussbett (Upper Falls) und eine sich anschließende enge Schlucht (Lower Falls) verringern den Abflussquerschnitt und verstärken die Strömung derart, dass sowohl bei Ebbe als auch bei Flut Fließgefälle und folglich Stromschnellen entstehen, jeweils in die entgegengesetzte Richtung. Ein gefahrloser Schiffsverkehr ist in diesem Flußteil nur in den Zeiten mit schwacher Strömung zwischen Ebbe und Flut möglich.
Zu Fuss ging es dann durch die ‚Altstadt‘ von Saint John. Gemütliches Treiben, denn es ist Sonntag und nicht viele Leute sind unterwegs. Es gab Fish and Chips und Bier. Zu später Stunde sind wir noch einmal zurück in Hafen. Thomas konnte sich nicht verkneifen noch eine frittierte Eiskugel zu genießen und war selig. Eine super nette Bedienung mit einer erotischen Stimme und dann noch diese Eiskugel. Unser Hotelzimmer war mit zwei Doppelbetten bestückt. Man kommt sich vor wie in einem Hostel. Beim ersten Betreten von dem Zimmer haben wir die Klimaanlage eingestellt, die vorhandenen Fenster kann man, bis auf einem Spalt von 20 cm nicht öffnen. Die Luft stand förmlich im Raum. Nach ca. 6 Stunden kamen wir zurück und es war richtig kalt. Da fragt man sich, wer hat eigentlich diese dämliche Klimaanlage angestellt. Wir haben alle einigermaßen geschlafen und sind zeitig aufgewacht. Um kurz nach acht waren wir bereits in der Markthalle. Leider wohl zu früh, weil es war da wirklich noch kein Betrieb.
Der älteste Bauernmarkt Nordamerikas bildet das Herz von Saint John, New Brunswick. Die Stadt zählte einst zu den bedeutendsten Schiffbauzentren der Welt – eine Tatsache, an die bis heute das Dach der Markthalle erinnert, das einem umgedrehten Schiffskiel ähnelt.
Heute hat diese Hommage an die Vergangenheit vor allem nostalgischen Wert. Der Markt war ursprünglich für den Kauf, Verkauf und Tauschhandel von regionalen Bauernprodukten, Fleisch und Fisch, hausgemachten Kuchen und Kunsthandwerk gedacht, ist im Laufe der Jahre jedoch deutlich expandiert. An den Ständen stehen immer noch Fleischer, Wursthersteller, Fischhändler, Verkäufer aus handwerklichen Käsereien, Obst- und Delikatessenhändler, Bäcker und viele andere Anbieter – doch haben sie heute regionale, nationale und internationale Spezialitäten aus aller Welt im Angebot. Von britischem Erbsenpüree und koreanischem Ginseng-Tee bis hin zu fangfrischem Fisch: Ein Besuch auf dem Markt ist ein Muss für alle, die auf der Suche nach Zutaten für das nächste Picknick oder einem originellen Gericht für die Mittagspause sind.
Im Biergarten saß ein Pärchen neben uns. Der junge Mann bestellte sich ein Weizenbier. (ist nicht so üblich in Canada) Wir haben genau beobachtet, ob er wohl weiß wie er es einzuschenken hat. Zu unserer Verwunderung hat er alles richtig gemacht. Alex sprach Ihn dann doch an. Fragte ob er deutsch sprechen würde. Seine Antwort ‚Nein‘. Er war aber beruflich längere Zeit in Deutschland und liebt Weizenbier. Weizenbier – schrei nach mir !!!
Achja. Fast vergessen. Der Elektriker war da. Was ein Glück, das wir das nicht selbst gemacht haben.
und ich habe mir die günstigste, bunteste und kitschigste Kolibritränke gekauft die es gibt und ich bin extrem stolz darauf endlich eine zu besitzen.