da wir immer noch auf Material warten, planen wir eine Ausfahrt mit Übernachtung. Wir sind ja jetzt nicht die Urlauber die in ein Hotel gehen. Unser perfekter Platz wäre irgendwo in der Wildnis, an einem Fluss oder See wo wir alleine sind. Einen Plan gibt es nicht, nur eine Himmelsrichtung. Und los geht es. Richtung Süden, mal schauen was uns so erwartet. Wo ist der ultimative Platz zum Verweilen. Auf der Strecke sehe ich ein kleines Schild mit einem Hinweis Welsford Falls. Ich liebe Wasserfälle, also fix mal anhalten und schauen was es so zu sehen gibt. Anfangs war ich etwas endtäuscht, dachte mir, naja so ein richtiger Wasserfall ist das ja nicht. Aber o.k. Ein ausgetretener Pfad entlang das Flüsschens schlängelt sich durch den Wald immer am Ufer lang und es wird immer steiler. Dann, ja dann, kommt erst der Wasserfall, 15 m und zählt damit zu den mittleren Größen der Fälle in New Brunswick. Man kann an einem Seil nach unten klettern und auch baden. Das überspringen wir und fahren weiter.
Da wir nun auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz sind, kommen wir am Magaguadavic-Lake an. Einer der größten Süßwasserseen in New Brunswick mit Schwarzbarschen und Binnenlachsen. Leider ist der einzig erreichbare Platz schon besetzt. Wir sind höflich und verziehen uns wieder. Man will ja nicht stören. Leider schade. Vielleicht anderes mal. Weiter geht’s und es ergibt sich aufgrund der späten Uhrzeit nichts anderes mehr, als auf einem Campingplatz zu halten.
River-Run Resort gelegen an einen Nebenarm des Saint John Rivers buchen wir uns für 40 CAD ein. Es ist schon spät und wir machen schnell noch ein Feuer an um eine Bratwurst zu grillen. Es ist auch sehr warm, also entscheiden wir uns weder im Auto zu schlafen, noch ein Zelt aufzubauen und legen uns einfach neben das Auto und schlüpfen in unsere Schlafsäcke. Gute Nacht. Am Morgen überlegen wir, wo wir noch nach einem schönen Platz Ausschau halten können und beschließen aus dem Süden nach Nord-Ost an die Atlantik-Küste zu fahren. Wir fahren die übelsten Wege entlang des Miramichi. Der Fluss mündet in die Miramichi Bay im Sankt-Lorenz-Golf. Wir stellen aber fest, das es keine Chance gibt auf dem Fluss Kajak zu fahren, er fließt viel zu schnell um gegen den Strom wieder an die Ausgangsstelle
zurückzukommen. Wir durchkreuzen also das Gebiet Richtung Nord-West und es gibt keine befahrbaren Straßen mehr, was uns zum umkehren zwingt. Wir fahren also einfach nach Hause. Aber eine Übernachtung haben wir wenigstens geschafft und
800 km auf der Uhr.