Alma – Atlantik – Abenteuer

Die Wettervorhersage ist perfekt. 26 Grad es soll warm werden. Heute geht es nun endlich nach Alma. Heute fährt mein Vater. Er soll sich an Land, Straßen, Regeln gewöhnen damit wir Ihn unbesorgt auch alleine loslassen können. Wir haben uns dazu eine Route ausgesucht, die Ihn fordern wird. Südlich von Elgin führt eine Gravel-Road (unbefestigte Straße für Autos zugelassen) Richtung Süden über Erhöhungen und Brücken, durch den Nationalpark Fundy zum Atlantik in die kleine Hafenstadt Alma. Nach ca. 5 km kommt man oben auf einen Berg an, der umgeben ist von Blaubeerfeldern mit einer Aussicht bis fast nach Moncton. Es ist nur grün. Ich muss hier unbedingt mal im Indian-Summer hin. Das ist bestimmt prächtig, wenn sich die „Ahornse“ alle rot verfärben.(unbedingt auf die To-Do-Liste schreiben).

Ich schätze mal so ca. 10 km weiter durch die Wildnis kommt die 45 Covered-Bridge die über den 45 River führt, was für ein Zufall (muss ich mal recherchieren, warum das so heißt).

Wer meinen Vater kennt, ahnt schon, das eine Fahrt wie diese, bildlich festgehalten werden muss. Es gibt daher etliche Beweise wie diese Straßen hier in Canada aussehen können.

In Alma angekommen, sind wir in den Hafen gegangen. Es war bereits später Vormittag. Die Flut kam und die Fischer konnten mit Ihren Booten wieder anlegen. Wir hatten Glück. Der erste Hummer-Fischer machte mit seinen erfolgreichen Fang an der Kai-Mauer fest um zu löschen. Was ein Glück für meinen Vater. Neugierig wie er ist, stand er direkt neben den Kisten und hatte seinen Fotoapparat parat für das perfekte Hummer-Bild. Er fragte den Fischer was er in den Kisten hätten, die waren nämlich nicht einzusehen. Dieser öffnete eine Kiste, stellte sie in Position, holte einen äußerst stattlichen Hummer heraus und legte Ihn ins rechte Licht, damit man Ihn schön fotografieren konnte. Zum vergleich daneben noch ein Baby-Lobster. Also das war jetzt kein Baby, aber bei vielen Dingen wird Baby genutzt um die Größe zu definieren. Baby-Barn, Baby-Gun und eben ein Baby-Lobster.

Es ist der 10.Juli. Da wir heute Hochzeitstag haben, luden meine Eltern uns zum Mittag Essen ein. Ein kleines Hafenrestaurant am Atlantik mit Blick auf den Hafen. (geheiratet haben wir 2003 in British Columbia am Slocan bei Thomas und Marion. Sie sind unsere Trauzeugen) Ursprünglich wollten wir hier eigentlich Hummer kaufen und abends essen. Aber nein, meine Eltern bestanden darauf. Warum wurde mir Ihr erst später klar. Ich unterstelle Ihn mal, es war eher aus Eigeninteresse, denn sie lieben Fish and Chips. Genau „Jenes“ gibt es hier in einer vorzüglichen Form. Kleine Info noch am Rande. Wenn man im Restaurant isst, dann sollte man unbedingt an Trinkgeld denken. 15 % auf die Rechnungssumme sind die unterste Grenze. 18 % bis 20 % sind üblich, sofern man zufrieden ist. Die Bedienungen müssen hier davon leben.

Ich erklärte meinen Eltern, das die Kanadier sehr rücksichtsvoll im Straßenverkehr sind. Steht man als Fussgänger am Straßenrand, dann halten die Autos an, damit du die Straße sicher passieren kannst. Also wenn Du gar nicht rüber willst, solltest du Dich auch eindeutig positionieren, dass eben nicht der Anschein erweckt wird, das Du über die Straße möchtest. Jedenfalls hat mein Vater es in kürzester Zeit geschafft, das alle Autos im Zentrum von Alma standen, weil er ausparken und wenden wollte…

Der Kanadier wartet geduldig. Gedanken kann man natürlich nicht lesen.